Tiefenpsychologisch-fundierte Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie begreift aktuelle Störungen als Ausdruck innerpsychischer Konflikte und Entwicklungsblockaden, die aus der Entwicklungsgeschichte und den Beziehungserfahrungen eines Menschen heraus zu verstehen sind.
Kinder durchlaufen in ihrem Leben intensive Entwicklungsschritte, die zu Entwicklungskrisen führen können. Diese Krisen können zu einer Weiterentwicklung oder aber zu einem Innehalten und Verzögerungen in der Entwicklung führen. Diese Entwicklungsblockaden zeigen sich in den verschiedensten Symptomen. Aufgabe einer Psychotherapie ist es, die Kinder und deren Familien in diesen Krisen zu unterstützen und das Auflösen und Integrieren der Konflikte zu erreichen.
Die Therapie gliedert sich in mehrere Schritte:
Zunächst findet ein Beziehungs- und Vertrauensaufbau statt, damit das Kind oder die Jugendliche die Therapie als Ort erleben kann, der ein Gefühl innerer Sicherheit empfinden lässt. Die vertrauensvolle Beziehung zwischen Kind / Jugendlichen und der Therapeutin ist der entscheidende Wirkfaktor der Behandlung. Diese sogenannte Übertragungsbeziehung dient sowohl zur Bewusstmachung bisheriger Erfahrungen, als auch als neues Erfahrungsmodell zur Korrektur bzw. Erweiterung.
Danach werden Wege gefunden, die inneren und äußeren Belastungen und Konflikte auszudrücken. Dies geschieht, insbesondere bei Kindern, zunächst auf der Symbolebene. Hier bieten wir das therapeutische Spiel / Rollenspiel, Übungen aus der Gestalttherapie und dem Katathymen Bilderleben sowie das kreative Arbeiten mit verschiedenen Medien an, z.B. Mal- und Bastelarbeiten, Modelliermaterialien. So werden die inneren Themen schrittweise bewusst gemacht und verarbeitet. Dieses Bewusstmachen und Verstehen der eigenen Symptome hilft diese zu akzeptieren und zunehmend abzulegen.
Ein weiterer Schritt ist die Stabilisierung der Persönlichkeit und des Selbstwertes. Wenn in der Vergangenheit wichtige Entwicklungsschritte nicht bewältigt werden konnte, so wird evtl. eine Aufarbeitung und Nachreifung alter Defizite nötig. Dazu wird ressourcenorientiert gearbeitet, und es werden kreative und imaginative Verfahren angeboten, die die Selbst- und Körperwahrnehmung und –akzeptanz fördern.
Das Ziel ist es also, das Kind den Jugendlichen oder die Jugendliche zu befähigen, sich den Entwicklungsanforderungen zu stellen und sie nach seinen Möglichkeiten zu bewältigen. Des weiteren kann es notwendig sein, die Umgebungseinflüsse für die Entwicklung des Kindes förderlicher zu gestalten.
Die Zusammenarbeit und Einbezug der Eltern spielt dabei - besonders bei den Kindern - eine bedeutende Rolle, da auch sie die Konflikte ihres Kindes aus verändertem Blickwinkel sehen und verstehen lernen.